TCR Germany; Qualifying und erstes Rennen
Nach den sehr guten Zeiten im freien Training erhoffte sich das Team von Target Competition von ihrem Neuzugang Kris Richard eine schnelle Quali-Zeit und entsprechend einen vorderen Startplatz. Mit der Pole Position von Kris Richard in der neuen, 41 Fahrer/innen starken Serie und auf einer Strecke, die er noch nie gefahren ist, hat wohl niemand gerechnet. Am allerwenigsten Kris selber. Und er schaffte es trotzdem! Die ersten 5 Punkte sind für Kris also bereits am Trockenen.
Das Zeitfahren war in zwei Gruppen unterteilt. Kris war in der Gruppe A mit einer Zeit von1:34:1und damit 0,2 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte. In der Gruppe B erreichte der schnellste Fahrer eine Rundenzeit von 1:34:4. Normalerweise gibt es anschliessend noch eine weitere Qualifikation der sechs schnellsten Fahrer beider Gruppen. Da Aufräumarbeiten auf der Strecke dieses zusätzliche Quali verhinderten, wurden die Startpositionen nach den Zeiten der Gruppe A und B festgelegt.
Kris lernt sehr schnell eine neue Strecke kennen und er kann gut beurteilen wie sich sein Auto verhält. Für ihn neu und gewöhnungsbedürftig ist das Verhalten seiner Reifen. In der letzten Saison wurden die Reifen immer mit Heizdecken aufgewärmt, so dass der nötige ‘Grip’ bereits zu Beginn eines Rennens gewährleistet war. Das Reglement der TCR Germany verbietet Heizdecken. Ein Laie kann sich das Fahren mit kalten Reifen und schnellen Geschwindigkeiten vorstellen, wie das Laufen auf rohen Eiern. Es ist eine Gratwanderung zwischen schnellem Fahren und zu schnellem Fahren. Etwas zu viel Gas im falschen Moment und der Fahrer parkiert sein Auto im besten Fall schadlos neben der Strecke.
Jeder Fahrer entscheidet für sich, welche Risiken er eingehen will. Kris Richard hat sich nach dem Rennen darüber geärgert, dass er im ersten Rennen der Saison zu wenig risikofreudig war und bereits in der ersten Runde mindestens einen Platz verschenkte. Er hätte sich auch über den guten vierten Rang freuen können aber es ist verständlich, dass das Podest erstrebenswert ist, vor allem wenn es so nah ist. Aber Morgen ist ein neuer Tag und wie heisst es so schön: neuer Tag, neues Glück! Morgen wird Kris zeigen wie er sich nach vorne kämpfen kann. Er startet nämlich aus der zehnten Position, da für die schnellsten zehn Fahrer aus dem Qualifying die umgekehrte Startaufstellung gilt. Das Rennen darf mit Spannung erwartet werden. Es kann im Internet um 14.45h live auf sport1.de verfolgt werden.
Fotos: Fabian Werner